Das Briloner Schnadelied


Es zieht hinaus der Schnadechor,
Das alte Banner wallt empor,
Die Musik spielt, die Flinte knallt,
Die Trommel tönt, das Jagdhorn schallt.

Geschart zu Fuße und zu Roß,
Zieht in den Wald der ganze Troß,
Bergauf, bergab zum Schnademal,
Auf Bergeshöh, im tiefen Tal.

Trotz Sonnenhitze, heißer Glut,
Trotz Windessturm und Regenflut,
Zieht man die Schnade heut,
Wie es der Väter Brauch gebeut.

Und bei dem alten Schnadestein,
Sieht man ins alte Buch hinein,
Darin genau verzeichnet steht,
Woher die rechte Schnade steht.

Wenn dann die Schnade ist vollbracht,
Wenn nichts gelassen außer Acht,
Was alter Brauch und Sitte war,
Zieht fort zum Lagerplatz die Schar.

Hier stärket man die Lebenskraft,
Mit edlem Trank von Gerstensaft,
Man leeret alle Fässer aus,
Und kehrt mit Eichenlaub nach Haus.

Jetzt mit dem Banner hoch zu Roß,
Rückt durch das Tor der Schnadetroß,
Und auf dem Markt mit Jubelschall,
Begrüßen ihn die Bürger all.

Und um den Petrus dreimal her,
Zieht dann die ganze Bürgerwehr,
Die Musik spielt, das Banner wallt,
Die Trommel tönt, die Glocke schallt.

Da aus dem vollen Jubelchor,
Erschallt der laute Ruf empor:
Nur Brilon solche Schnade hat,
Es lebe hoch die Vaterstadt.

Und tausend Kehlen stimmen ein,
Und jubeln dreimal im Verein:
Es lebe hoch die Vaterstadt,
Nur Brilon solche Schnade hat.

Die Musik spielt, das Banner wallt,
Die Trommel tönt, die Glocke schallt,
Und weithin um den Petrus her,
Da wogt und wallt das Jubelmeer.

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